VITA VIONIC SOLUTIONS. Digital Dentures: Your Next Level.

VITA VIONIC SOLUTIONS. Digital Dentures: Your Next Level.

 

Begeisterte Anwender - Fallberichte mit VITA VIONIC SOLUTIONS

Konventionelles Modellgussgerüst im digitalen Workflow – Passgenaues Zahnmaterial aus der Komposit-Premiumrezeptur.

ERGEBNIS: Die fertige Modellgussprothese mit Zähnen aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
ERGEBNIS: Die fertige Modellgussprothese mit Zähnen aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
AUSGANGSSITUATION: Das Lückengebiss im Oberkiefer nach dem Einschleifen von Klammerauflagen an 14, 24 und 26.
AUSGANGSSITUATION: Das Lückengebiss im Oberkiefer nach dem Einschleifen von Klammerauflagen an 14, 24 und 26.
Norbert Wichnalek

"Die Entscheidung fiel instinktiv auf den gewohnten digitalen Workflow. In der Diskussion wurde auch schnell klar warum: Das Zahnmaterial konnte aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor A2 passgenau zum Gerüst und am Freiende aus einem Guss hergestellt werden. Das sorgt für größtmögliche Schichtstärke und Stabilität sowie eine sichere Befestigung durch einen gleichmäßigen Klebespalt. Ein langwieriges Ausschleifen von Konfektionszähnen „auf Verdacht“ entfällt."

Norbert Wichnalek, HIGHFIELD.DESIGN, Augsburg, Deutschland

„Eigentlich machen wir keine Modellgussprothesen mehr“, war die Antwort von Highfield.Design – Zahntechnik Wichnalek (Augsburg, Deutschland) auf den entsprechenden Auftrag einer Zahnarztpraxis. Das Equipment zum Metallgießen hatten sie tatsächlich schon vor einigen Jahren ausgemustert und seither solche Gerüststrukturen nur noch im digitalen Workflow subtraktiv aus PEEK gefertigt. Da der Kunde nun mal König ist, gaben Norbert Wichnalek, Lukas Wichnalek, Arbnor Saraci und Patricia Strimb das Gerüst nach Rücksprache in einem externen Labor in Auftrag, um dann die Fertigstellung der Arbeit intern zu übernehmen. Dabei entstand nach einigen Diskussionen im Team das Zahnmaterial maßgeschneidert aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland). Wie dieser „digiloge“ Workflow funktioniert und welche Vorteile daraus resultieren, wird anhand des klinischen Falls präsentiert.

Der Alltagsfall

Ein 60-jähriger Patient war in der Zahnarztpraxis vorstellig geworden, weil er sein Freiende im ersten Quadranten und den Lückenstand in regio 25 für eine spätere festsitzende Versorgung mit Implantaten stabilisieren wollte. Da für diese Zwischenlösung keine größeren Kosten entstehen sollten, fiel die Wahl auf eine Modellgussprothese. Vor der einphasigen Abformung mit Impregum (Solventum, Seefeld, Deutschland) wurden Klammerauflagen an 14, 24 und 26 eingeschliffen. Die Abformung wurde in ein externes Labor geschickt, wo ein Meistermodell und auf diesem das Modellgussgerüst konventionell hergestellt wurde. Das fertige Gerüst wurde auf dem Modell in das Labor Highfield.Design – Zahntechnik Wichnalek geliefert. Dort angekommen diskutierte das Team, ob es nun analog oder im digitalen Workflow weitergehen sollte.

1. Das Lückengebiss im Oberkiefer nach dem Einschleifen von Klammerauflagen an 14, 24 und 26.
1. Das Lückengebiss im Oberkiefer nach dem Einschleifen von Klammerauflagen an 14, 24 und 26.
2. Die klinische Situation wurde mit Impregum  abgeformt.
2. Die klinische Situation wurde mit Impregum  abgeformt.
3. Das Modelgussgerüst wurde von einem externen Labor gefertigt.
3. Das Modelgussgerüst wurde von einem externen Labor gefertigt.

Maßgeschneidertes Zahnmaterial

Die Entscheidung fiel instinktiv auf den gewohnten digitalen Workflow. In der Diskussion wurde auch schnell klar warum: Das Zahnmaterial konnte aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor A2 passgenau zum Gerüst und am Freiende aus einem Guss hergestellt werden. Das sorgt für größtmögliche Schichtstärke und Stabilität sowie eine sichere Befestigung durch einen gleichmäßigen Klebespalt. Ein langwieriges Ausschleifen von Konfektionszähnen „auf Verdacht“ entfällt. Auch die Okklusion kann in der CAD-Software funktionell passend zum Antagonisten gestaltet werden. Das ist gerade bei geringeren vertikalen Platzverhältnissen wie hier von Vorteil. Die polychromatische Ronde besteht aus der bewährten und hochvernetzten VITA MRP Kompositrezeptur (Microfiller Reinforced Polymermatrix), aus der alle VITA Premiumzähne hergestellt werden und die sich als besonders abrasionsstabil erwiesen hat.1  Der natürliche Farbverlauf und die Farbtreue der Ronde sorgen für eine harmonische Farbwirkung zu den natürlichen Zähnen. 

1 Pin-on-Block (POB)-Verschleißtest, Universität Regensburg, Deutschland, 2015

Zähne aus der Premiumrezeptur

Das Modellgussgerüst wurde auf dem Modell gescannt, ebenso der Gegenkiefer und die Artikulation (Medit T710, Medit, Seoul, Südkorea) und der Datensatz in die exocad Software (exocad, Darmstadt, Deutschland) transferiert. Die richtige Zahnmorphologie wurde mit Hilfe der Highfield.Design Zahnbibliothek gefunden und in der Konstruktionssoftware entsprechend angepasst. Das Freiende 15, 16 und 17 wurde verblockt konstruiert. Zahn 17 ging fließend in einen okklusalen Stopp der Gerüststruktur über. An alle Zähne wurden basal Noppen konstruiert, die passgenau in die Retentionslöcher des Gerüstsattels passten. Der Klebespalt wurde unter Berücksichtigung der Opakierung mit 0,01 mm angelegt. Nach dem Nesting, das den Farbverlauf der Ronde optimal nutzte, wurde der Fräsauftrag von der CAM-Software CORiTEC iCAM V5 smart an die Milling Unit imes-icore 350i PRO (beides imes-icore, Eiterfeld, Deutschland) gesendet.

4. Meistermodell und Gerüst wurden für den  digitalen Workflow gescannt.
4. Meistermodell und Gerüst wurden für den  digitalen Workflow gescannt. 
5. Die Konstruktion in der CAD-Software basierte auf der Highfield.Design Zahnbibliothek.
5. Die Konstruktion in der CAD-Software basierte auf der Highfield.Design Zahnbibliothek.
6. Die Konstruktion des Zahnmaterials in der exocad Software.
6. Die Konstruktion des Zahnmaterials in der exocad Software.
7. Die Zähne 15, 16 und 17 wurden verblockt  designt.
7. Die Zähne 15, 16 und 17 wurden verblockt  designt.
8. Gerade bei geringen Platzverhältnissen kann passgenau konstruiert werden.
8. Gerade bei geringen Platzverhältnissen kann passgenau konstruiert werden.
9. Das Zahnmaterial wurde aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor gefertigt.
9. Das Zahnmaterial wurde aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor gefertigt.
10. Hochvernetzte VITA MRP Kompositrezeptur im schematischen Vergleich zu ungefülltem PMMA.
10. Hochvernetzte VITA MRP Kompositrezeptur im schematischen Vergleich zu ungefülltem PMMA.
11. Gegenüberstellung von MRP-Komposit (links) und  PMMA (rechts) im Rasterelektronenmikroskop (REM).
11. Gegenüberstellung von MRP-Komposit (links) und  PMMA (rechts) im Rasterelektronenmikroskop (REM).
12. Das herausgefräste Zahnmaterial in der  VITA VIONIC DENT DISC multiColor
12. Das herausgefräste Zahnmaterial in der  VITA VIONIC DENT DISC multiColor

Passgenaues Stecksystem

Das CAD/CAM-gestützt hergestellte Zahnmaterial wurde aus der Ronde herausgetrennt. Bei der ersten Passungskontrolle auf dem Modellgussgerüst waren die prothetischen Komponenten schon wie ein passgenaues Stecksystem. Wie bei Legosteinen passten die basalen Noppen in die Retentionslöcher und die mesio-distale Dimensionierung in die Gerüststruktur. Nach dem Zurückschleifen der Attachments und der Ausarbeitung mit Gummipolierern wurden die basalen Klebebereiche des basalen Gerüsts mit 110 µm Aluminiumoxid abgestrahlt, mit dem universellen VM LC PRIMER I und II konditioniert und anschließend mit VITA VM LC flow GINGIGIVA OPAQUE maskiert. Nach basal-zirkulärem Sandstrahlen und chemischer Konditionierung des Zahnmaterials mit dem VITA VM CC LIQUID folgte dessen Befestigung auf dem Gerüst mit einer Eins-zu-eins-Mischung aus dem farbtreuen Kaltpolymerisat VITA VM CC BASE DENTINE A2 und ENAMEL. 

13. Das Zahnmaterial für die Modellgussprothese nach der Abtrennung von den Attachments.
13. Das Zahnmaterial für die Modellgussprothese nach der Abtrennung von den Attachments.
14. Die Retentionsnoppen des Zahnmaterials in der basalen Ansicht.
14. Die Retentionsnoppen des Zahnmaterials in der basalen Ansicht.
15. Wie bei einem Stecksystem passten die prothetischen Komponenten passgenau zueinander.
15. Wie bei einem Stecksystem passten die prothetischen Komponenten passgenau zueinander.
16. Die Retentionsnoppen passten präzise in  die Lochstruktur des Freiendsattels.
16. Die Retentionsnoppen passten präzise in  die Lochstruktur des Freiendsattels.
17. Für einen sicheren chemischen Verbund sorgte der universelle VITA VM LC PRIMER I und II.
17. Für einen sicheren chemischen Verbund sorgte der universelle VITA VM LC PRIMER I und II. 

Prothetische Einheit

Die Prothesenbasis wurde anschließend mit rosafarbenem PMMA-Kaltpolymerisat komplettiert und nach einem Cut-back von 0,3 mm mit Gingiva VITA VM LC flow G1 (altrosa) im zervikalen und G4 (braunrot) im interdentalen Bereich Individualisierungen vorgenommen. Mit den Kompositmalfarben VITA AKZENT LC folgten zervikal minimale Charakterisierungen mit lemon und interdental mit dark-red. Ein einheitlicher Glanzgrad wurde mit VITA AKZENT LC GLAZE hergestellt. Bei der Eigliederung fügten sich die aus der VITA Premiumrezeptur hergestellten Zähne funktionell und ästhetisch harmonisch in das Lückengebiss ein. Der „digiloge“ Workflow hatte passgenaues und robustes Zahnmaterial aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor entstehen lassen, das wie ein Baukastensystem mit einer materialseitig abgestimmten Konditionierung, Befestigung, Individualisierung und Charakterisierung eine prothetische Einheit bildete. 
18. Die Maskierung der basalen Gerüstanteile erfolgte mit VITA VM LC GINGIVA OPAQUE.
18. Die Maskierung der basalen Gerüstanteile erfolgte mit VITA VM LC GINGIVA OPAQUE.
19. Das Zahnmaterial wurde mit dem Kaltpolymerisat  VITA VM CC auf dem Gerüst befestigt.
19. Das Zahnmaterial wurde mit dem Kaltpolymerisat  VITA VM CC auf dem Gerüst befestigt.
20. Situation nach der Befestigung des Zahnmaterials  aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
20. Situation nach der Befestigung des Zahnmaterials  aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
21. Die Basis wurde mit dem Komposit VITA VM LC flow  und den Kompositmalfarben VITA AKZENT LC vervollständigt.
21. Die Basis wurde mit dem Komposit VITA VM LC flow  und den Kompositmalfarben VITA AKZENT LC vervollständigt.
22. Die Hochglanzpolitur des Zahnmaterials  erfolgte mit VITA Polish Hybrid.
22. Die Hochglanzpolitur des Zahnmaterials  erfolgte mit VITA Polish Hybrid. 
23. Die fertige Modellgussprothese mit okklusalem Stopp an 17.
23. Die fertige Modellgussprothese mit okklusalem Stopp an 17.
24. Die Zähne 15, 16 und 17 waren verblockt gefertigt worden, wirkten optisch aber als Einzelzähne
24. Die Zähne 15, 16 und 17 waren verblockt gefertigt worden, wirkten optisch aber als Einzelzähne.
25. Die fertige Modellgussprothese mit Zähnen aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
25. Die fertige Modellgussprothese mit Zähnen aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.

Okklusale Freiheit mit der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.

Marc Wagenseil zeigt in diesem Fallbericht, wie traditionelle Erfahrung und neue Technologie bei komplexen Implantatfällen erfolgreich zusammenwirken.

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ERGEBNIS: Die eingegliederte Oberkieferprothese.
Marc Wagenseil

"Die Fertigung im digitalen Workflow ist ein weiteres praktikables „Werkzeug in Ihrem Werkzeugarsenal“, um Ihren Patienten eine konsistente und hochwertige herausnehmbare Prothetik zu bieten."

Marc Wagenseil DD, RDT, VITA International Speaker, Edmonton AB, Canada

Es ergab sich die Gelegenheit, mich selbst und die digitale Technologie herauszufordern. Eine implantatgetragene Totalprothetik der Klasse 1 im Oberkiefer sollte mit der neuesten 3shape-Software (3shape A/S, Kopenhagen, Dänemark) und aus der kürzlich auf den Markt gekommenen polychromatischen Kompositronde VITA VIONIC DENT DISC multiColor (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) für die subtraktive Fertigung von Prothesenzähnen hergestellt werden. Das Zusammenspiel aus traditioneller Erfahrung und neuer Technologie inspirierte mich also wieder einmal dabei, neue Wege zu beschreiten und meine fachliche Selbstgefälligkeit bei der Behandlung komplexer Implantatfälle zu hinterfragen.

Der Patientenfall

Der Patient wurde in der Praxis vorstellig, weil er eine Neuversorgung im zahnlosen Oberkiefer benötigte. Da der Patient die Passung, das Fremdkörpergefühl und die Funktion einer konventionellen Prothese nicht mochte, wurde im Vorfeld die Insertion von Implantaten vorgeschlagen, in die der Patient einwilligte. Die neue Totalprothese sollte über vier Implantate mit Novaloc Abutments (Straumann, Freiburg, Deutschland) stabilisiert werden. Im Rahmen des Behandlungsplans wurde entschieden, die Totalprothese im digitalen Workflow herzustellen. Dabei sollte sich zeigen, ob sich mit der digitalen Prothese eine einfachere Herstellung und nach der Eingliederung eine ähnliche oder sogar bessere Passung erzielen ließ als mit der konventionellen Totalprothetik. Die Eingliederung selbst und ob die Sekundärteile am Behandlungsstuhl oder im Labor in die Prothesenbasis eingegliedert werden müssen, war von besonderem Interesse.

1. Der Oberkiefer nach der Insertion der vier Implantate.
1. Der Oberkiefer nach der Insertion der vier Implantate.
2. Das virtuelle Modell während der Analyse- und Ausblockungsphase.
2. Das virtuelle Modell während der Analyse- und Ausblockungsphase.
3. Die virtuelle Aufstellung mit der Auswahl der Zahnformen.
3. Die virtuelle Aufstellung mit der Auswahl der Zahnformen.

Im Behandlungsplan waren folgende Schritte vorgesehen:

1. Der Gaumenanteil sollte frei gestaltet werden.
2. Die Basis aus der VITA VIONIC BASE DISC HI sollte nicht zusätzlich verstärkt werden.
3. Die Angulation der Implantate sollte nicht korrigiert werden. Diese Entscheidung wurde aufgrund des flexiblen Angulationsausgleichs mit den verschiedenen Novaloc Locatoren getroffen. Diese ermöglichen es, die Hebelwirkung des extendierten Freiendes zu kompensieren. Gleichzeitig wurden so auch die Implantate trotz der ungünstigen Positionierung während des Kauens entlastet. Eine prothetische Korrektur der Angulation würde die Hebelwirkung lediglich erhöhen und verstärken. Eine störungsfreie, okklusale Freiheit in Zentrik war zusätzlich essenziell, um den Belastungsstress noch mehr zu kompensieren.
4. Der Fokus lag darauf, die okklusale Morphologie der Zähne innerhalb der Kauzyklen des Patienten funktionsgerecht zu gestalten und gleichzeitig das Konzept der Bewegungsfreiheit in Zentrik der VITAPAN LINGOFORM Seitenzähne zu übertragen. Die VITA VIONIC DIGITAL VIGO Prothesenzahnbibliothek, die in der 3shape Software verfügbar ist, basiert auf dem Design der VITA VIONIC VIGO Konfektionszähne, die wiederum auf dem Design der VITAPAN EXCELL Frontzähne und den VITAPAN LINGOFORM Seitenzähnen basieren. Deren grundlegendes Funktionsprinzip wurden so automatisch auf die Okklusion des Patienten übertragen. Hinweis: Die VITA VIONIC DENT DISC multiColor wird aus derselben VITA MRP (Microfiller Reinforced Polymermatrix) Kompositrezeptur wie die Premiumzähne VITAPAN EXCELL und VITAPAN LINGOFORM hergestellt.
5. Die Behandlung wurde mit intraoralen Scans des unteren Zahnbogens und des Kieferkamms im Oberkiefer fortgesetzt. Hinweis: Die aktualisierte Version der 3shape Software (3Shape Dental System 2022) enthält eine Option für die prothetischen Implantatkomponenten, die bei dieser Behandlung verwendet wurden. Sobald die Scans und die Registrierung hochgeladen worden waren, wurde mit dem Design der Prothese begonnen. Die ausgewählten Zähne waren VITA VIONIC VIGO O45 und 22L. Die posterioren Kontakte wurden angepasst und bestätigt, um zentrische Freiheit zu implementieren.
6. Zahnkranz und Prothesenbasis wurden subtraktiv gefertigt und mit VITA VIONIC BOND miteinander befestigt.
7. Aufgrund der virtuellen Integration der Novaloc Locatoren in der Software und der hohen Fräspräzision rasteten deren Matrizen nach der subtraktiven Fertigung in die Prothesenbasis ein. Für einen sicheren Verbund wurden die Matrizen zusätzlich mit DTK-Kleber (Bredent, Senden, Bayern) in die Prothesenbasis eingegliedert

4. Die Kontrolle der okklusalen Kontakte und der Freiheit in Zentrik.
4. Die Kontrolle der okklusalen Kontakte und der Freiheit in Zentrik.

Hintergrundinformation

Freiheit in Zentrik: Die Freiheit in Zentrik ist als „flaches Areal“ in der zentralen Fossa definiert, in dem die Höcker des Antagonisten bei Kontakt unbeeinflusst von der Zahnneigung eine exzentrische Bewegungsfreiheit von 0,5 bis 1 mm haben. Alle natürlichen Gebisse funktionieren nach diesem Konzept, aber nur in sehr wenige Prothesenzähne ist dieses integriert. Warum ist Freiheit in Zentrik wichtig? Dieses Konzept ist wichtig, weil Konfektionszähne nicht innerviert sind. Daher kann ein Patient nicht spüren, wenn die Zähne in Okklusion sind oder ob sie fast okkludieren. Wichtig ist es dabei zu beachten, dass während des Kauens Nahrung zwischen den Zähnen ist und es bei jedem einzelnen Kauzyklus nicht möglich ist, einen perfekten zentrischen Kontakt herzustellen, wie es im Artikulator während der Herstellung von Zahnersatz möglich ist. Was zusätzlich hinzukommt, ist die Tatsache, dass Totalprothesen schleimhautgelagert sind. Bei der Betrachtung dieser beiden Aspekte ist es eigentlich undenkbar, dass ein Patient mit Totalprothetik immer wieder präzise in die Zentrik zurückfindet. Aus demselben Grund kann auch das natürliche Gebiss – auch wenn wir unsere Zähne während des Kauvorgangs spüren – nicht nach jedem Kauzyklus die punktgenaue Zentrik einnehmen. Dies ist auch die Hauptursache für die Instabilität und Spannungen innerhalb der Prothesen. Warum war die zentrische Freiheit wichtig für den Erfolg dieser Behandlung? Aufgrund der Verteilung der Implantatpfeiler war ein freies okklusales Konzept ohne Interferenzen wichtig, um Hebelwirkungen zu verhindern. Ein Konfektionszahn mit einer verschlüsselten Zentrik würde diese Kompensation nicht ermöglichen, um einen guten Prothesensitz und die gewünschte Funktion zu erreichen. Dies gilt im vorliegenden Fall gerade im Hinblick auf das ausgeprägte Freiende distal vom Bereich der Implantatabstützung. Der Patient braucht daher ein flexibles und anpassungsfähiges okklusales Design.

5. Das STL-File des Zahnbogens für die Prothese.
5. Das STL-File des Zahnbogens für die Prothese.

Matrize

Wie bereits beschrieben, wurde den Locatoren besondere Aufmerksamkeit gewidmet, da die Matrizen im Labor und nicht am Patientenstuhl in die Prothesenbasis eigegliedert wurden. So sollte überprüft werden, ob es die dimensionsgerechte Übertragung der Implantatposition in die Software im Zusammenspiel mit der präzisen subtraktiven Fertigung hinfällig machen würden, die Matrizen chairside am Patienten zu integrieren. Durch die Verklebung im Labor kann die Stuhlzeit um 1,5 bis 2 Stunden verkürzt werden. Das ist für den Patienten viel komfortabler, weil weniger im Mund gearbeitet werden muss. Allerdings können Matrizen mit einem akkuraten Modell und einem sorgfältigen, genauen konventionellen Vorgehen auch laborseitig fixiert werden. Die subtraktive Fertigung der Basis und der Befestigung der Matrizen im Labor war in diesem Fall effektiv und akkurat. Aufgrund der komplexen Implantatverteilung war gerade in dieser klinischen Situation eine präzise Relation zwischen Implantatkopf und Matrize ein Muss. Die Matrizen passten in diesem Fall komplikationsfrei auf die Patrizen der Implantatabutments und wiesen eine zuverlässige Retention auf. Bei der  Okklusionskontrolle waren keinerlei Anpassungsmaßnahmen notwendig. Der Patient trägt die CAD/CAM-gestützt gefertigte Prothese bis zum jetzigen Zeitpunkt ohne jegliche Beschwerden. Mit seinem Erscheinungsbild und der störungsfreien Funktion ist er zufrieden.

6. VITA VIONIC BASE DISC HI und VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
6. VITA VIONIC BASE DISC HI und VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
7. Die fertiggestellte digitale Prothese.
7. Die fertiggestellte digitale Prothese.
8. Basale Ansicht auf die Prothese mit den eingegliederten Matrizen.
8. Basale Ansicht auf die Prothese mit den eingegliederten Matrizen.

Zusammenfassung

  • Analoge beziehungsweise digital hergestellte Prothesenzähne, die mit okklusaler Freiheit designt wurden, geben dem Kauzyklus der Patienten Stabilität, Flexibilität und Adaptationsfähigkeit. Das okklusale Design kann bei der Herstellung von Zahnmaterial mit der VITA VIONIC DENT DISC multiColor modifiziert werden, um die gewünschte Zuverlässigkeit und Funktion zu erhalten.
  • Das Auftreffen und Gleiten auf führenden Höckerabgängen ist die Hauptursache für die bekannten  Prothesenprobleme.
  • Dieser Behandlungsplan zeigt die Herausforderungen, mit der eigenen Selbstzufriedenheit umzugehen und den digitalen Workflow für die Herstellung implantatgestützter Prothesen.
  • Die VITA VIONIC DENT DISC multiColor ermöglichte einen leicht durchführbaren und zeitsparenden Workflow, mit dem eine hochwertige Prothese entstand.

Fazit

Als Profis für Prothesen müssen wir diese Versorgungsform speziell für den jeweiligen Patienten anfertigen und dürfen nicht erwarten, dass dieser sich an den neuen Zahnersatz anpasst. Um dies zu erreichen, müssen zum einen Prothesenzähne verwendet werden, die adaptationsfähig sind. Zum anderen ist die Selbstreflexion ein Muss, um sich nicht selbst im Weg zu stehen und seine Fähigkeiten an die spezifischen Anforderungen des Patientenfalls anzupassen. Freiheit in Zentrik ist die Möglichkeit, sich innerhalb des zentrischen Kontakts zu bewegen und somit nicht in einem Biss blockiert zu sein. Dieses Konzept ermöglicht eine flexible okklusale Anpassung an die Bedürfnisse des Patienten, ist aber nur in einige wenige Prothesenzahndesigns – die uns zur Verfügung stehen – integriert. Die erfolgreiche Behandlung kann in diesem Fall auf genau diese Freiheit zurückgeführt werden, die in der VITA Zahnbibliothek und damit in dem subtraktiv gefertigten Zahnbogen aus der VITA VIONIC DENT DISC multi Color enthalten ist. Wir „klatschen“ in der Totalprothetik also nicht einfach nur Zähne zusammen, wenn wir ein Superheld für unsere Patienten sein wollen. Die Fertigung im digitalen Workflow ist ein weiteres praktikables „Werkzeug in Ihrem Werkzeugarsenal“, um Ihren Patienten eine konsistente und hochwertige herausnehmbare Prothetik zu bieten. Entscheidend ist, welche Art von Zähnen Sie bei der traditionellen oder digitalen Herstellung verwenden. Informieren Sie sich also über die zentrische Freiheit der VITAPAN LINGOFORM Seitenzahngarnitur und der VITA VIONIC DIGITAL VIGO Prothesenzahnbibliothek mit der VITA VIONIC DENT DISC multiColor. Freiheit ist gut!

Der Autor dankt seinem Patienten, der VITA Zahnfabrik, dem Aurum Lab Calgary und hier insbesondere Jason Atwood.

VITA Zähne aus der multichromatischen Kompositronde VIONIC DENT DISC multiColor

Die multichromatische Ronde aus der bewährten VITA MRP (Microfiller Reinforced Polymermatrix) Kompositrezeptur bietet für Kombinationsprothetik jetzt die gewohnte Qualität und Ästhetik von VITA Premiumzähnen, die patientengerecht und passgenau in der Konstruktionssoftware entstehen. Im folgenden Interview berichten Lukas Wichnalek und Arbnor Saraci (beide Zahntechnik Wichnalek – HIGHFIELD DESIGN, Augsburg, Deutschland), wie sie die Ronde erfolgreich einsetzen.

ERGEBNIS: Das lebendig wirkende Zahnmaterial aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor in der lateralen Ansicht.
ERGEBNIS: Das lebendig wirkende Zahnmaterial aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor in der lateralen Ansicht.
ukas Wichnalek und Arbnor Saraci

"Der Clou ist, dass der Rohling mit seinem integrierten Farbverlauf für ein natürliches Erscheinungsbild des Zahnmaterials sorgt. Durch den ausgewogenen Farbgradienten entsteht in der dünneren Schneide automatisch eine lebendige Transluzenz."

Lukas Wichnalek und Arbnor Saraci, Zahntechnik Wichnalek – HIGHFIELD DESIGN, Augsburg, Deutschland

Bei der Fertigung von Kombinationsprothetik gehörte es zum Alltag, Konfektionszähne basal und okklusal zu modifizieren. Jeder Zahn musste einzeln in die Hand genommen und an die Gerüststruktur angepasst werden. Das Zahnmaterial auf Gerüsten individuell aus einem Guss CAD/CAM-gestützt zu fertigen, ist der nächste logische Schritt. Die VITA VIONIC DENT DISC multiColor kommt aus einem Unternehmen, in dem das Wissen über Konfektionszähne seit 100 Jahren historisch gewachsen ist, Teil der DNA und des Namens ist: VITA Zahnfabrik. Die multichromatische Ronde aus der bewährten VITA MRP (Microfiller Reinforced Polymermatrix) Kompositrezeptur bietet für Kombinationsprothetik jetzt die gewohnte Qualität und Ästhetik von VITA Premiumzähnen, die patientengerecht und passgenau in der Konstruktionssoftware entstehen. Im folgenden Interview berichten Lukas Wichnalek und Arbnor Saraci (beide Zahntechnik Wichnalek – HIGHFIELD DESIGN, Augsburg, Deutschland), wie sie die Ronde erfolgreich einsetzen.

Warum haben Sie sich bei der CAD/CAM-gestützten Fertigung von Kombinationsprothetik für die VITA VIONIC DENT DISC multiColor entschieden? Für welche Arbeiten verwenden Sie das Material?

Lukas Wichnalek: Die VITA Premiumzähne haben sich laborseitig und klinisch bewährt. Wir selbst verwenden den VITAPAN EXCELL, den VITAPAN LINGOFORM und den VITA PHYSIODENS. Als wir erfuhren, dass es einen multichromatischen Rohling aus dem gleichen Kompositmaterial geben wird, der dieselbe Bearbeitbarkeit, Abrasionsstabilität und Ästhetik für den digitalen Workflow bietet, sind wir natürlich sofort neugierig geworden.

Arbnor Saraci: Die VITA VIONIC DENT DISC multiColor ermöglicht uns in der bewährten Qualität der Konfektionszähne, das Zahnmaterial individuell und passgenau aus einem Guss in der CAD-Software entstehen zu lassen. Wir benutzen das Kompositmaterial für die Implantat- und die Teilprothetik. Das mühsame Ausschleifen einzelner Zähne für die Anpassung an Gerüststrukturen gehört in unserem Labor damit der Vergangenheit an.

1. Konstruktion mit Zirkondioxidstegen, Sekundärgerüst aus PEEK und Zähnen aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
1. Konstruktion mit Zirkondioxidstegen, Sekundärgerüst aus PEEK und Zähnen aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.

Was wären die Alternativen für die Fertigung der Zahnelemente und welche Vorteile bietet in diesem Zusammenhang die VITA VIONIC DENT DISC multiColor?

Lukas Wichnalek: Natürlich könnten auch weiterhin Konfektionszähne ausgeschliffen und angepasst werden. Eine Kompositschichtung auf dem Sekundärgerüst ist auch eine Variante, allerdings ist das sehr zeitaufwendig und fordert Erfahrung. Auch die Injektionstechnik mit fließfähigem Komposit ist möglich, wobei hier im Vorfeld die Herstellung eines Prototyps ziemlich lange dauert und so auch kein Farbverlauf entstehen kann.

Arbnor Saraci: In der VITA VIONIC DENT DISC multiColor ist im Gegensatz dazu der Farbverlauf schon integriert und ich erhalte nach der CAD/CAM-gestützten Fertigung ein absolut blasenfreies Zahnmaterial. Auch hinsichtlich der Abrasionsstabilität und der generellen Langlebigkeit sind Zahnkränze, die an einem Stück herausgefräst werden, sicherlich robuster als manuell geschichtetes oder injiziertes Komposit.

2. Aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor lässt sich das Zahnmaterial hauch dünn herausschleifen.
2. Aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor lässt sich das Zahnmaterial hauch dünn herausschleifen. 

Wie gehen Sie bei der Ausarbeitung der VITA VIONIC DENT DISC multiColor vor? Wie ging das Finishing von der Hand?

Lukas Wichnalek: Das Zahnmaterial kommt schon sehr präzise aus der Fräseinheit. Die Mikromorphologie, die wir aus unserer Zahndatenbank auswählen, ist also per se schon sehr schön umgesetzt. Nach dem Herauslösen des Werkstücks aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor kann ich mich so sofort auf die Feinheiten konzentrieren, also auf die Mikromorphologie, die Textur und die Politur.

Arbnor Saraci: Das Kompositmaterial der VITA VIONIC DENT DISC multiColor lässt sich wirklich einfach verarbeiten und gut polieren. Wir verwenden dafür zuerst kreuzverzahnte Fräsen und anschließend feine diamantierte Schleifinstrumente. Es folgt die einfache Vorpolitur mit dem VITA ENAMIC Polishing Set technical und die kurze Hochglanzpolitur mit dem auf das Material abgestimmten VITA Polish Hybrid in Kombination mit einer Ziegenhaarbürste und einem Lederschwabbel.

3. Die implantatprothetischen Komponenten passten präzise zueinander.
3. Die implantatprothetischen Komponenten passten präzise zueinander. 
4. Der grazile Zahnkranz aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor ließ sich passgenau auf dem Sekundärgerüst positionieren.
4. Der grazile Zahnkranz aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor ließ sich passgenau auf dem Sekundärgerüst positionieren.
Der auf dem Sekundärgerüst befestigte Zahnkranz zeigte eine lebendige Transluzenz.
5. Der auf dem Sekundärgerüst befestigte Zahnkranz zeigte eine lebendige Transluzenz.
6. Die Basis wurde mit einem Kaltpolymerisat aufgebaut und anschließend für die Individualisierung sandgestrahlt.
6. Die Basis wurde mit einem Kaltpolymerisat aufgebaut und anschließend für die Individualisierung sandgestrahlt. 

Welches Feedback haben Sie bisher aus der Praxis hinsichtlich der Ästhetik der VITA VIONIC DENT DISC multiColor bekommen?

Lukas Wichnalek: Natürlich stimmt die Farbe zu den VITA Farbstandards. Man kauft mit dem Rohling also automatisch schon die richtige Farbe. Das ist gerade im Hinblick auf die Teilprothetik ein riesiger Vorteil. Auch die Farbtreue zum Verblendkomposit VITA VM LC flow ist ein großer Vorteil, um schnell eine grundlegende farbliche Harmonie zwischen Teleskopen und dem Zahnmaterial aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor zu schaffen.

Arbnor Saraci: Und der Clou ist, dass der Rohling mit seinem integrierten Farbverlauf für ein natürliches Erscheinungsbild des Zahnmaterials sorgt. Durch den ausgewogenen Farbgradienten entsteht in der dünneren Schneide automatisch eine lebendige Transluzenz. Die individuell aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor gefertigten Zähne kommen deswegen bei unseren Kunden und vor allem den Patienten richtig gut an.

7. Die fertige implantatprothetische Arbeit nach der mukogingivalen Reproduktion mit dem Verblendkomposit VITA VM LC flow.
7. Die fertige implantatprothetische Arbeit nach der mukogingivalen Reproduktion mit dem Verblendkomposit VITA VM LC flow.
8. Makroskopischer Blick auf die Seitenzähne mit natürlicher Transluzenz und Farbverlauf.
8. Makroskopischer Blick auf die Seitenzähne mit natürlicher Transluzenz und Farbverlauf.
Das lebendig wirkende Zahnmaterial aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor in der lateralen Ansicht.
9. Das lebendig wirkende Zahnmaterial aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor in der lateralen Ansicht.
Die VITA VIONIC DENT DISC multiColor bietet die Ästhetik und Funktionalität von VITA Premiumzähnen.
10. Die VITA VIONIC DENT DISC multiColor bietet die Ästhetik und Funktionalität von VITA Premiumzähnen.

Passgenaue Premiumzähne aus der polychromatischen Ronde.

Wie aus der polychromatischen VITA VIONIC DENT DISC multiColor heute passgenaue Premiumzähne im digitalen Workflow entstehen und welche Vorteile daraus resultieren, zeigen im Folgenden Norbert Wichnalek, Lukas Wichnalek, Patricia Strimb und Arbnor Saraci (alle Zahntechnik Wichnalek – HIGHFIELD.DESIGN, Augsburg, Deutschland).

ERGEBNIS: Der Farbverlauf des Zahnmaterials an 26 und 27 wirkte absolut natürlich.
ERGEBNIS: Der Farbverlauf des Zahnmaterials an 26 und 27 wirkte absolut natürlich.
AUSGANGSSITUATION: Die Ausgangssituation mit den fehlenden Zähnen 17, 26 und 27.
AUSGANGSSITUATION: Die Ausgangssituation mit den fehlenden Zähnen 17, 26 und 27.
Norbert Wichnalek, Lukas Wichnalek, Patricia Strimb und Arbnor Saraci

"Mit der VITA VIONIC DENT DISC multiColor ist es jetzt möglich, herausnehmbare Prothetik mit Premiumzähnen aus der Ronde individuell und bedarfsgerecht entstehen zu lassen. Mühevolles und zeitaufwendiges Ausschleifen von Konfektionszähnen „auf Verdacht“ gehört der Vergangenheit an."

Team Wichnalek, Zahntechnik Wichnalek – HIGHFIELD DESIGN, Augsburg, Deutschland

Konfektionszähne manuell auf ein Modellgussgerüst anzupassen, ist eine mühselige Arbeit, bei der keine echte Präzision möglich ist. Es wird auf Verdacht ausgeschliffen, bis es passt, wobei häufig mehr vom basalen Zahn geopfert wird, als wahrscheinlich notwendig gewesen wäre. Der digitale Workflow hat mittlerweile auch für die herausnehmbare Teilprothetik innovative Materialien hervorgebracht, die heute passgenaue prothetische Komponenten nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip ermöglichen. Diese müssen nur noch über moderne Adhäsivsysteme miteinander verbunden werden. Das manuelle Schleifen auf Verdacht wird also von hochpräziser Fertigungstechnologie abgelöst. Wie aus der polychromatischen VITA VIONIC DENT DISC multiColor heute passgenaue Premiumzähne im digitalen Workflow entstehen und welche Vorteile daraus resultieren, zeigen im Folgenden Norbert Wichnalek, Lukas Wichnalek, Patricia Strimb und Arbnor Saraci (alle Zahntechnik Wichnalek – HIGHFIELD.DESIGN, Augsburg, Deutschland).

Der Alltagsfall

Ein Patient, Anfang 60, wurde mit einer alltäglichen Situation in einer Zahnarztpraxis vorstellig. Im Oberkiefer fehlten die Zähne 17, 26 und 27. Aufgrund der Freiendsituation war die Kauleistung eingeschränkt. Zudem wünschte sich der Patient eine Stabilisierung der Situation, um sich später festsitzend mit Implantaten versorgen lassen zu können. Der Zahnersatz sollte möglichst unauffällig sein, einen größtmöglichen Tragekomfort bieten und keine zu großen Kosten verursachen. Die Entscheidung fiel auf ein Klammerprothese mit einem PEEKGerüst, um keine metallischen Klammern zu exponieren und durch das geringe Gewicht den gewünschten Tragekomfort zu bieten. Auf den Prothesensätteln sollte das Zahnmaterial passgenau aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor in der Farbe A3 herausgeschliffen werden. Die polychromatische Ronde beruht wie die bewährten VITA Premiumzähne auf der gleichen VITA MRP-Kompositrezeptur, was eine hohe Abrasionsstabilität gewährleistet und eine hohe Langlebigkeit erwarten lässt. Der in die Kompositronde integrierte Farbverlauf sorgt grundlegend für ein natürliches Erscheinungsbild, weshalb das Material auch für den Einsatz im Frontzahnbereich prädestiniert ist.

Die Ausgangssituation mit den fehlenden Zähnen 17, 26 und 27.
1. Die Ausgangssituation mit den fehlenden Zähnen 17, 26 und 27.
2. Die Konstruktion der prothetischen Komponenten in der exocad Software.
2. Die Konstruktion der prothetischen Komponenten in der exocad Software.

Optimaler Klebespalt und individuelle Okklusion

Nach dem intraoralen Scan der Zahnreihen und der habituellen Schlussbisslage wurden die prothetischen Komponenten in der exocad Software (exocad, Darmstadt, Deutschland) passgenau zueinander konstruiert. Die Gerüststruktur wurde aus Juvora Dental PEEK natur (Juvora, Lancashire, UK) designt. Auf den Sätteln folgte das passgenaue Zahnmaterial aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor, wobei die sattelbasierte Basis in die Konstruktion miteinbezogen wurde. 26 und 27 wurden zusätzlich verblockt designt und der Klebespalt gleichmäßig und so gering wie möglich gehalten, um eine größtmögliche Stabilität zu gewährleisten. Ein zu geringer Klebespalt führt zu einem geringeren Verbund, ein zu großer, inhomogener Klebespalt kann Aussprengungen zur Folge haben. Die Okklusion konnte funktionell zur natürlichen Gegenbezahnung konstruiert werden. Anschließend wurden beide prothetischen Komponenten nacheinander in der Schleifeinheit imes-icore 350i PRO (imes-icore, Eiterfeld, Deutschland) CAD/CAM-gestützt gefertigt.

3. Das CAD/CAM-gestützt gefertigte Zahnmaterial in der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
3. Das CAD/CAM-gestützt gefertigte Zahnmaterial in der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
4. Die Zähne 26 und 27 wurden mit basalen Anteilen verblockt gefertigt.
4. Die Zähne 26 und 27 wurden mit basalen Anteilen verblockt gefertigt.
5. Das Gerüst der Teilprothetik wurde aus PEEK CAD/CAM-gestützt gefertigt.

5. Das Gerüst der Teilprothetik wurde aus PEEK CAD/CAM-gestützt gefertigt.

Ausarbeitung und Befestigung

Die Ausarbeitung des Zahnmaterials und die Etablierung der Mikromorphologie erfolgte mit gängigen Schleifwerkzeugen. Es folgte die einfache Vorpolitur mit dem VITA ENAMIC Polishing Set technical und die kurze Hochglanzpolitur mit VITA Polish Hybrid (beide VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) sowie einer Ziegenhaarbürste und einem Lederschwabbel. Die basalen Klebeflächen des ausgearbeiteten Zahnmaterials und die kompletten Sättel aus PEEK wurden erst – wie in unserem Labor üblich – in einer Vakuumplasmakammer gereinigt beziehungsweise konditioniert, wobei Sauerstoff und Argon als Zünd gas zum Einsatz kamen. Im Anschluss wurde mit 50 μm Aluminiumoxid und dem universellen VITA VM LC Primer konditioniert. Es folgte die kontrollierte adhä sive Befestigung der prothetischen Komponenten über das ungefüllte Kaltpolymerisat VITA VM CC (alles VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland).

6. Die präzise Passung des Zahnmaterials auf den Säteln der Gerüststruktur.
6. Die präzise Passung des Zahnmaterials auf den Säteln der Gerüststruktur.
7. Mit dem Zahnmaterial wurden auch basale Anteile aus einem Guss gefräst.
7. Mit dem Zahnmaterial wurden auch basale Anteile aus einem Guss gefräst.
8. Das individuelle Zahnmaterial aus der polychromatischen Komposit-Ronde VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
8. Das individuelle Zahnmaterial aus der polychromatischen Komposit-Ronde VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
9. Die Konditionierung der Klebeflächen durch Sandstrahlen mit 50 μm Aluminiumoxid.
9. Die Konditionierung der Klebeflächen durch Sandstrahlen mit 50 μm Aluminiumoxid.
10. Der chemische Verbund der prothetischen Komponenten wurde über den universellen VITA VM LC PRIMER etabliert.
10. Der chemische Verbund der prothetischen Komponenten wurde über den universellen VITA VM LC PRIMER etabliert.
 
11. Zur Befestigung wurde das Kaltpolymerisat VITA VM CC verwendet.
11. Zur Befestigung wurde das Kaltpolymerisat VITA VM CC verwendet.
12. Am entstandenen Überschuss wird der homogene Klebespalt deutlich.
12. Am entstandenen Überschuss wird der homogene Klebespalt deutlich.
13. Überschussentfernung mit Microbrush.
13. Überschussentfernung mit Microbrush.

Gingivale Reproduktion

Die basalen, vestibularen und oralen Anteile des Sattels wurden anschliesend mit Kaltpolymerisat vervollstandigt. Nach erneutem Sandstrahlen mit 50 ƒÊm Aluminiumoxid und Konditionierung der Basis mit dem VITA VM LC Primer wurden tieferliegende Blutgefase im Bereich der beweglichen Gingiva und in den interdentalen Bereichen mit der lichthartenden Kompositmalfarbe VITA AKZENT LC EFFECT STAINS dark-red (VITA Zahnfabrik, Bad Sackingen, Deutschland) etabliert. Nach entsprechender Fixierung mit der Polymerisationslampe wurde mit VITA VM LC flow GINGIVA 4 (G4/braunrot) dunn auslaufend in Richtung Mucosa gearbeitet, wobei vestibular auch eine feine definitive Zahnfleischgirlande um die Zahne entstand, die im Verlauf nicht mehr subtraktiv nachgearbeitet wurde. Nach 90-sekundiger Zwischenhartung erfolgte die zervikale und interdentale Ausmodellation mit GINGIVA 1 (G1/ altrosa)

Charakterisierung und Finishing

Die palatinalen Zahn- und Basisbereiche aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor wurden gingival nicht individualisiert. Zur Verhinderung einer Sauerstoffinhibitionsschicht erfolgte in 180 Sekunden die Endhartung mit dem Polymerisationsgerat Otoflash G171 (NK Optik, Baierbrunn, Deutschland) in einem Wellenlangenbereich von 280-580 nm unter einer Schutzgasvorrichtung mit Stickstoff. Anschliesend wurde der komplette Sattelbereich abgewaschen, mit 50 ƒÊm Aluminiumoxid sandgestrahlt und das Zahnmaterial in den Fissuren und interdental mit den Kompositmalfarben VITA AKZENT LC EFFECT STAINS russet und khaki charakterisiert. Die Etablierung eines einheitlichen Glanzgrads erfolgte abschliesend mit hauchdunn aufgetragenem VITA AKZENT LC GLAZE. Nach erneuter 90-sekundiger Aushartung . wie zuvor beschrieben . erfolgte die Hochglanzpolitur unter leichtem Druck mit einem Baumwollschwabbel.

14. Eine feine definitive Zahnfleischgirlande mit VITA VM LC fow GINGIVA.
14. Eine feine definitive Zahnfleischgirlande mit VITA VM LC fow GINGIVA.
15. Die Charakterisierung des Zahnmaterials erfolgte mit den Kompositmalfarben VITA AKZENT LC.
15. Die Charakterisierung des Zahnmaterials erfolgte mit den Kompositmalfarben VITA AKZENT LC.

Diskussion und Fazit

Mit der VITA VIONIC DENT DISC multiColor ist es jetzt möglich, herausnehmbare Prothetik mit Premiumzähnen aus der Ronde individuell und bedarfsgerecht entstehen zu lassen. CAD/CAM-gestützt gefertigt wird nur das Zahnmaterial, das gebraucht wird. Mühevolles und zeitaufwendiges Ausschleifen von Konfektionszähnen „auf Verdacht“ gehört der Vergangenheit an. Aus der Möglichkeit, verblockt zu fertigen und Teile der Basis in das Zahnmaterial zu integrieren, resultiert ein Höchstmaß an Robustheit. Der optimiert konstruierte Klebespalt sorgt zusätzlich für einen zuverlässigen Verbund und Stabilität. Die polychromatische VITA VIONIC DENT DISC multiColor bietet per se ein natürliches Erscheinungsbild, sodass Ausarbeitung und Politur meist ausreichen, um die gewünschte ästhetische Wirkung zu erzielen. Die grundlegende Farbtreue der Kompositronde zu den VITA Farbstandards ist im Zusammenspiel mit den ebenfalls farbtreuen und abgestimmten Materialkomponenten der VITA Zahnfabrik ein echter Mehrwert, um zuverlässig und effizient herausnehmbare Teilprothetik entstehen zu lassen.

16. Der Farbverlauf des Zahnmaterials an 26 und 27 wirkte absolut natürlich.
16. Der Farbverlauf des Zahnmaterials an 26 und 27 wirkte absolut natürlich.
17. Okklusalansicht der integrierten Teilprothese.
17. Okklusalansicht der integrierten Teilprothese.

Chancen der digitalen Totalprothetik.

Zahntechniker Eelco van Wort ist seit 13 Jahren zusammen mit seinem Bruder Martijn van Wort Inhaber des Fräszentrums Dental Design Centrum (Haarlem, Niederlande) und ist angehender Denturist. Im Vergleich zu Kronen- und Brückenarbeiten ist die digitale Totalprothetik noch ein sehr junges Feld, das aber schon seit fünf Jahren Teil ihres Portfolios ist. Im folgenden Interview berichtet er von seinen Erfahrungen und den Entwicklungen, die er in dieser Zeit beobachten konnte.

Elco van Wort

"Das Fräsen ist derzeit die beste Methode zur Herstellung von digitalem Zahnersatz. Mit VITA VIONIC DENT DISC multiColor ist die Ästhetik großartig. Der Übergang der farbigen Schichten ist so fließend. Jetzt ist es möglich, hochwertigen und ästhetisch gefrästen Zahnersatz herzustellen, der analogen Prothesen in nichts nachsteht."

Eelco van Wort, Dental Design Centrum, Niederlande

Was sind die Gründe dafür, dass sich die digitale Totalprothetik immer mehr in den Niederlanden etabliert?

Wir bieten mit unserem Fräszentrum einen zahntechnischen Service. Dabei fällt uns auf, dass immer mehr Praktiker eigene Totalprothesen in der CAD-Software designen können, aber nicht dafür ausgestattet sind, diese CAD/CAM-gestützt zu fertigen. Und da kommen wir ins Spiel. Natürlich ist auch der Mangel an Fachpersonal ein entscheidender Grund für den Anstieg der digitalen Totalprothetik. Durch die Automatisierung kann die Fräseinheit auch selbstständig über Nacht arbeiten. Hinsichtlich der Qualität gab es große Entwicklungssprünge, sodass wir beschlossen haben, dass unsere Klienten davon profitieren sollten.

Wo sehen Sie entscheidende Unterschiede, vielleicht auch Vor- und Nachteile, zwischen analoger und digitaler Herstellung herausnehmbarer Totalprothetik?

Ich denke der Faktor Zeit ist gar nicht mal so entscheidend. Wenn jemand sehr viel totalprothetische Erfahrung hat, kann er – wenn er sich beeilt – vielleicht sogar ein bisschen schneller sein als der digitale Workflow. Aber wenn der- oder diejenige zum Beispiel ein schlechtes Wochenende hatte, kann das Ergebnis an einem Montagvormittag vielleicht nicht so gelingen wie üblich. Im digitalen Workflow wird die Qualität immer konstant die gleiche sein. Zwei Millimeter bleiben immer zwei Millimeter, die Aufstellungen sind immer reproduzierbar. Das ist für mich der entscheidende Punkt, warum ich Totalprothetik im digitalen Workflow herstelle.

Wer sind Ihre Kunden und wie haben diese die digitale Totalprothetik angenommen? Gibt es preisliche Unterschiede zwischen analoger und digitaler Herstellung?

Wir machen generell keine analoge Prothetik. Wir haben uns darauf fokussiert digitale Totalprothetik mit VITA VIONIC VIGO herzustellen. Wir müssen dann nur noch die gebrauchsfertigen Premiumzähne mit VITA VIONIC BOND in die Basis einkleben. So können wir eine bessere Qualität als andere Milling Center bieten, die die Zähne beispielsweise aus ungefülltem PMMA fräsen. Unsere Klienten sind hauptsächlich Denturisten, die nicht CAD/CAM-gestützt fertigen können. Wenn ich einmal Denturist bin, werde ich also mein eigener Klient (lacht). Ich bestelle dann die Totalprothetik in meinem eigenen Unternehmen.

1. Je nach Fall kommen die Konfektionszähne VITA VIONIC VIGO oder die VITA VIONIC DENT DISC multiColor zum Einsatz.
1. Je nach Fall kommen die Konfektionszähne VITA VIONIC VIGO oder die VITA VIONIC DENT DISC multiColor zum Einsatz.
2. Der vorkonditionierte und morphologisch optimierte VITA VIONIC VIGO wird gebrauchsfertig entnommen.
2. Der vorkonditionierte und morphologisch optimierte VITA VIONIC VIGO wird gebrauchsfertig entnommen.
3. Der Konfektionszahn für die digitale Prothese, VITA VIONIC VIGO, bei der Passungskontrolle.
3. Der Konfektionszahn für die digitale Prothese, VITA VIONIC VIGO, bei der Passungskontrolle.
4. Die Alveole der Prothesenbasis wird mit dem Kleber VITA VIONIC BOND benetzt.
4. Die Alveole der Prothesenbasis wird mit dem Kleber VITA VIONIC BOND benetzt.
5. Die basal-zirkuläre Applikation von VITA VIONIC BOND auf den Konfektionszahn VITA VIONIC VIGO.
5. Die basal-zirkuläre Applikation von VITA VIONIC BOND auf den Konfektionszahn VITA VIONIC VIGO.
 
6. Zahn 21 nach seiner passgenauen Eingliederung in die Prothesenbasis.
6. Zahn 21 nach seiner passgenauen Eingliederung in die Prothesenbasis.
7. Die subtraktiv gefertigte Prothesenbasis aus VITA VIONIC BASE DISC HI und …
7. Die subtraktiv gefertigte Prothesenbasis aus VITA VIONIC BASE DISC HI und …
8. … der dazu passende Zahnkranz aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
8. … der dazu passende Zahnkranz aus der VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
9. Das polychromatische Premiumkomposit nach Ausarbeitung und Politur
9. Das polychromatische Premiumkomposit nach Ausarbeitung und Politur
10. Zahnkranz und Basis passen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip präzise zueinander.
10. Zahnkranz und Basis passen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip präzise zueinander.
11. Die fertige Prothese aus VITA VIONIC BASE DISC HI und VITA VIONIC DENT DISC multiColor.
11. Die fertige Prothese aus VITA VIONIC BASE DISC HI und VITA VIONIC DENT DISC multiColor.

Gibt es einen preislichen Unterschied zwischen analoger und digitaler Totalprothetik und wenn ja, wie groß ist dieser?

Als wir vor circa sechs Jahren angefangen haben, Totalprothesen CAD/CAM-gestützt zu fertigen, waren die Materialkomponenten im Vergleich zur analogen Fertigung noch etwas zu kostspielig. Wir konnten aber beobachten, dass die Materialpreise für die digitale Totalprothetik mit der Zeit immer niedriger geworden sind, sodass es wirtschaftlich immer attraktiv geworden ist. Die klassische Wachsaufstellung ist materialseitig wahrscheinlich noch ein bisschen günstiger, aber der Zeitaufwand ist in den meisten Fällen deutlich höher. Unter dem Strich ist die digitale Totalprothetik heute preislich vergleichbar mit der analogen Totalprothetik.

Welche Erfahrung haben Sie bisher mit der VIONIC DENT DISC multiColor gemacht? Für welche herausnehmbaren Versorgungen fräsen Sie daraus Ihre Zähne selbst?

Die VITA VIONIC DENT DISC multiColor hat in unserem Portfolio eine Lücke geschlossen. Gerade bei Platzmangel ist die Kompositronde ein echter Vorteil. Bei einer sehr geringen vertikalen Bisshöhe gibt uns das Material die funktionellen Spielräume, die wir brauchen. Auch für Immediatprothesen werden wir es einsetzen. Sie bietet High-End-Qualität bei der subtraktiven Fertigung von Zahnmaterial, denn die Kompositrezeptur ist die gleiche wie bei allen anderen VITA Premiumzähnen. Deswegen ist von einer besseren Qualität auszugehen als bei den gängigen, ungefüllten PMMA-Ronden. Ich bin deswegen sehr froh, dass es die VITA VIONIC DENT DISC multiColor gibt.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung der additiven Fertigung in der herausnehmbaren Totalprothetik? Planen Sie mit dieser Technologie zu arbeiten?

Der 3D-Druck ist sicherlich die Zukunft für die Totalprothetik. Auch als Fräszentrum können wir unsere Augen davor nicht verschließen. Es ist günstiger und wird wahrscheinlich auch schneller sein. Schon heute kann eine einfarbige Prothesenbasis leicht gedruckt werden. Für robuste Zähne mit Farbverlauf und Transluzenz an den richtigen Stellen gilt das momentan noch nicht. Die Nachhaltigkeit ist mittlerweile auch in der Zahnmedizin und Zahntechnik ein großes Thema. Additiv nutzt man nur das Material, dass man wirklich braucht. Das für die Umwelt viel besser als aus einer Ronde zu fräsen und die Reste wegzuschmeißen.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Technologie und damit das Berufsbild des Zahntechnikers beziehungsweise Denturisten in Zukunft verändern?

Ich denke, die Digitalisierung wird zukünftig Mainstream werden. Die Materialien werden immer besser und die Prozesse immer schneller und konstanter werden. Bei der technischen Herstellung des Zahnersatzes wird sich die Digitalisierung auf jeden Fall durchsetzen. VITA VIONIC VIGO und die VITA VIONIC DENT DISC multiColor helfen uns schon jetzt dabei, eine funktionelle und ästhetische Totalprothetik im digitalen Workflow herzustellen, um Patienten ihre Zähne zurückzugeben und sie glücklich zu machen. Als Denturist und Zahnarzt sollte man sich aber immer vor Augen führen, dass die Behandlung von Patienten noch eine sehr lange Zeit analog sein wird und muss.

Zwei unterschiedliche Sichtweisen: CAD/CAM-gestützte Fertigung für Vollprothesen.

CAD/CAM hat sich in der festsitzenden Prothetik längst etabliert. Zunehmend findet der digitale Workflow auch in der totalen prothetischen Rehabilitation seinen Platz. Für Zahnärzte und Zahntechniker stellt sich die grundsätzliche Frage, welches Fertigungsverfahren das richtige für ihr Geschäftsmodell ist. Im Folgenden beantwortet der Zahntechniker Urban Christen (Hunzenschwil, Schweiz) mit seiner Praxis für Zahnprothetik zusammen mit dem Zahntechniker und angehenden Zahntechniker Eelco van Wort mit seinem Milling Center Dental Design Centrum (Haarlem, Niederlande) aus unterschiedlichen Perspektiven, welcher Workflow der richtige sein könnte.

Team Urban Christen

"Bei der digitalen Fertigung hat mich von Anfang an die präzisere Okklusion begeistert. Der Biss passt perfekt ohne Verzerrung und okklusale Anpassungen entfallen. Zudem ist der Arbeitsablauf konstant wiederholbar."

Urban Christen, Hunzenschwil, Schweiz

Seit wann bieten Sie Ihren Kunden digitalen, herausnehmbaren Zahnersatz an? Was war ausschlaggebend dafür, CAD/CAM-gefertigten herausnehmbaren Zahnersatz in Ihr Portfolio aufzunehmen?

Urban Christen: Um ehrlich zu sein, habe ich schon mit CAD/CAM-gestützt hergestellten Vollprothesen gearbeitet, seit sie für die Patientenversorgung zugelassen sind. Das ist jetzt 15 Jahre her. Die höhere Präzision als bei der analogen Herstellung hat mich von Anfang an begeistert, vor allem in Bezug auf die Okklusion. Der Biss passt einfach ohne Verzerrung, und okklusale Anpassungen sind nicht mehr nötig. Und der Arbeitsablauf ist eins zu eins wiederholbar.

Eelco van Wort: Die CAD/CAM-gestützte Herstellung von Totalprothesen gehört seit etwa fünf Jahren zum Portfolio unseres Fräszentrums. Da VITA VIONIC in offenen CAD/CAM-Systemen verwendet werden kann, bieten wir unseren Kunden diese Option an. In den Niederlanden hat der digitale Zahnersatz aufgrund des Mangels an technischem Personal stark zugenommen. Auf der Materialseite ist nun alles vorhanden, um Totalprothetik in der gewünschten Qualität digital herzustellen.

Wo sehen Sie Unterschiede - Vor- und Nachteile - zwischen subtraktiver und additiver Herstellung von herausnehmbarem Zahnersatz?

Urban Christen: Beide Verfahren sind sehr, sehr präzise. Im Moment ist die Materialqualität bei der subtraktiven Fertigung noch etwas besser. Bald werden aber additive Materialien auf den Markt kommen, bei denen es keine Qualitätsunterschiede mehr geben wird. Eine Fräseinheit ist in der Anschaffung viel teurer als ein Drucker und ist bereits mit einem Rohling komplett belegt. Der Drucker kann für mehrere Basen gleichzeitig eingesetzt werden, die Wartung ist kostengünstig und es gibt keinen Geräteverschleiß.

Eelco van Wort: Ich denke, dass der 3D-Druck die Zukunft sein wird. Als Fräszentrum können wir uns dem auch nicht verschließen. Es ist bereits billiger und wahrscheinlich schneller. Der Prozess ist nachhaltiger, weil es viel weniger Abfall gibt. In Zukunft wird dies die Herstellungsmethode für die Totalprothetik sein. Die einfarbigen Prothesenbasen sind bereits leicht zu drucken. Zähne mit Farb- und Transluzenzgradienten können noch nicht in der gewünschten Qualität additiv hergestellt werden.

1. Urban Christen (zweiter von links) mit seinem Praxisteam.
1. Urban Christen (zweiter von links) mit seinem Praxisteam.
2. Eelco van Wort klebt die vorkonditionierten VITA VIONIC VIGO Zähne auf die Prothesenbasis.
2. Eelco van Wort klebt die vorkonditionierten VITA VIONIC VIGO Zähne auf die Prothesenbasis.
3. Die fertige digitale Prothese aus VITA VIONIC BASE DISC und VITA VIONIC VIGO Zähnen.
3. Die fertige digitale Prothese aus VITA VIONIC BASE DISC und VITA VIONIC VIGO Zähnen.
4. Ein virtueller Aufbau von Urban Christen mit VITA VIONIC VIGO in der Software exocad.
4. Ein virtueller Aufbau von Urban Christen mit VITA VIONIC VIGO in der Software exocad.
5. Die Modellierung der Prothesenbasis von Urban Christen in der CAD-Software.
5. Die Modellierung der Prothesenbasis von Urban Christen in der CAD-Software.
 

Wie schnell kann sich die Technologie in Bezug auf herausnehmbare Prothesen amortisieren?

Urban Christen: Ein direkter Vergleich hängt natürlich davon ab, welche Fräseinheit angeschafft wird. Generell kann man sagen, dass die Amortisation länger dauert, wenn sie nur für Totalprothesen eingesetzt wird. Werden auf der gleichen Maschine auch Kronen und Brücken hergestellt, ist die Amortisation viel schneller. Der Drucker amortisiert sich im Vergleich schneller. Wichtig ist auch, dass die additive Fertigung in Bezug auf die Betriebskosten sicherlich günstiger ist.

Eelco van Wort: Ich habe nicht wirklich einen Vergleich. Im Moment arbeiten wir nur subtraktiv. Als Fräszentrum setzen wir unsere Fräsaggregate natürlich so ein, dass sie immer gut ausgelastet sind. Dann kann sich eine solche Maschine schneller amortisieren. Die Anschaffung eines zusätzlichen Druckers macht in der jetzigen Situation keinen Sinn. Generell ist die additive Fertigung sicherlich kostengünstiger, so dass wir sicher auch irgendwann mit dem Drucken beginnen werden.

Für welchen CAD/CAM-Workflow haben Sie sich letztendlich entschieden, und warum ist dies im Moment die richtige Lösung für Sie?

Urban Christen: Um ehrlich zu sein, habe ich mich gerade für beide Fertigungsmethoden entschieden (lacht). Im Moment verwende ich für die Prothesenbasis einen subtraktiven Ansatz mit der VITA VIONIC BASE DISC. Für Zähne verwende ich VITA VIONIC VIGO, das einfach und schnell in die Alveolen der Prothesenbasis eingeklebt wird, ohne jegliche Modifikation. Für Sofortprothesen verwende ich die VITA VIONIC VIGO mit einer bedruckten Basis.

Eelco van Wort: Wir verwenden VITA VIONIC VIGO , weil man wirklich nur diese passgenauen Zähne mit der Prothesenbasis verkleben muss, ohne ein kalthärtendes PMMA zu verwenden. Bei beengten Platzverhältnissen werden wir in Zukunft das Zahnmaterial aus VITA VIONIC DENT DISC multiColour ausschleifen. Natürlich fertigen wir als klassisches Fräszentrum die Prothesenbasis eigentlich nur aus dem Rohling VITA VIONIC BASE DISC.

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