Praxisbeispiele, die überzeugen – VITA PHYSIODENS im Einsatz
Unsere Patientenfälle zeigen den erfolgreichen Einsatz in der Totalprothetik, Teilprothetik und Implantatprothetik – mit Fokus auf Ästhetik, Funktion und Patientenzufriedenheit. Von komplexen Versorgungen bis hin zu ästhetisch anspruchsvollen Lösungen – lassen Sie sich von Fallberichten ihrer Kollegen inspirieren.

"Form, Farbe und Stellung der Frontzähne sind mit entscheidend für eine erfolgreiche Restauration. Für eine ästhetische Rehabilitation mit naturgetreuem Farb- und Lichtspiel wurde deswegen die VITA PHYSIODENS Zahnlinie ausgewählt, die dem Prinzip der Bio-Logischen Prothetik gerecht wird."
Viktor Fürgut, Zahntechniker, Ravensburg, Deutschland
Auch bei konsequenter Umsetzung scheitern die klassischen Okklusionskonzepte häufig in der Praxis. Denn diese prothetischen Strategien beruhen auch heute noch maßgeblich auf rein mechanischen Parametern. Die geistigen und technischen Erkenntnisse der vorangegangenen Generationen werden immer noch häufig als theoretische Grundlage herangezogen und die scheinbar evidenzbasierten Konzepte klinisch umgesetzt. Das evolutionär über Jahrtausende optimierte Okklusionskonzept der Natur im physiologischen Gebiss folgt allerdings einem ganz anderen Bauplan. Deswegen hat sich Bio-Logische Prothetik (BLP) als physiologisches Okklusionskonzept in allen prothetischen Disziplinen etabliert, denn es folgt konsequent den Merkmalen einer natürlichen Okklusion.
Neuromuskuläre Unterkieferführung
Auch der Implantatprothesenträger zeigt die gleichen stereotypen Kaubewegungen wie jeder vollbezahnte Mensch. Auch er benötigt keine Bibalancierung, keine Unilateralbalancierung und keine Eckzahnführung, sondern sein Unterkiefer wird auch vom Zentralnervensystem kortikal bewusst oder subkortikal unbewusst neuromuskulär geführt. Für eine harmonische Integration einer Implantatprothese in das stomatognathe System benötigt er deswegen künstliche Ersatzzähne, wie er sie in seinem natürlichen Gebiss einmal in Form und Stellung hatte. Und diese ursprünglichen Zähne wiesen sicherlich auch keine maximal tripodisierten Kontakte, keine durchgängigen ABC-Kontakte, keine lingualisierte Okklusion und keine Long Centric auf.
Zentrischer Funktionsraum
Solange sich feste Nahrung zwischen den Zähnen befindet, ist eine Zahnführung schlichtweg nicht möglich. Erst wenn die Nahrung zu einem Bolus zerkaut ist, kann Kontakt auftreten. Dieser Kontakt findet aber nur in einem dreidimensionalen Funktionsraum von ca. 1mm statt, was physiologische Kaukurven zeigen. In diesem zentrischen Funktionsraum sollten auch implantatgetragene Prothesen äquilibriert sein. Das funktioniert nur, wenn die neuen Zähne der Form, der Größe und der Stellung der ursprünglichen Zähne entsprechen. Die Spee- und Wilsonkurve sowie die helicoide Verwindungskurve sind keine Kompensationskurven zur Balancierung von Prothesen. Dieser anatomische Bauplan wurde evolutionär in seiner Funktion optimiert, um ökonomisch mit geringstem Kraftaufwand arbeiten zu können. Die Zahnachsen im Ober- und Unterkiefer stehen dabei in Einklang mit den Kraftvektoren der schließenden Kaumuskulatur. Das Konzept der physiologischen Okklusion ist logisch. Es macht klare Aussagen über die Position des Unterkiefers zum Oberkiefer in anterior-posteriorer, lateraler und vertikaler Lage und über die Bewegungsmuster. Das okklusale Relief der Seitenzähne und die anatomische Form der Frontzähne folgen in ihrer Form dieser Funktion und der zentrischen Lagebeziehung.
Konzept mit Langzeiterfahrung
Das Bio-Logische Konzept nach dem Vorbild der Natur kann auf Grund seiner Reproduzierbarkeit universell und in Kombinationstherapien prothetisch, konservierend und kieferorthopädisch umgesetzt werden. Es ist keine künstlich induzierte Theorie, sondern eine dokumentierte Folgerung aus Beobachtung und Betrachtung natürlicher Gegebenheiten. In 20-jähriger Praxis hat sich das Konzept der Natur in allen prothetischen Disziplinen mit großem Erfolg bewährt. Die positiven Reaktionen der Patienten auf Ästhetik und Kaukomfort sprechen für sich. Alle eingegliederten Prothesen, ob implantatgetragen oder nicht, alle Kombi-Arbeiten in den verschiedensten Ausführungen, wurden von mir ohne Balancierung, ohne Eckzahnführung, ohne Frontzahnführung und ohne Gruppenführung hergestellt. Nicht ein einziger Patient hat diese unphysiologischen Zahnführungsbewegungen bei seinem neuen Zahnersatz vermisst.
Bio-Logische Implantatprothetik
Immer mehr totale Prothesen werden heute implantatgetragen eingegliedert. Ein großer Schritt hin zu mehr Lebensqualität für zahnlose Patienten. Viele Suprakonstruktionen sind möglich, die jeweils sinnvollste Lösung muss individuell auf den Patienten zugeschnitten sein. Alter und motorische Fähigkeiten sind die wesentlichen Kriterien, um dem Patienten langfristig ein problemloses Handling mit dem Zahnersatz zu ermöglichen. Alle Varianten implantatgetragener Restaurationen befreien uns aber nicht davon, die Grundregeln der Totalprothetik in physiologischer Okklusion zu verlassen. Das neuromuskuläre System mit all seinen beteiligten Strukturen verlangt ein biologisches und weniger ein mechanisch-statisches Denken. Und haben die Patienten nicht den Anspruch nach den Gesetzmäßigkeiten der Natur versorgt zu werden? Sind statische, mathematisch-geometrische Konzepte wirklich die bessere Wahl? Dann stellt sich die Frage: Soll der Zahnersatz frontzahngeführt sein oder eckzahngeführt oder beides und ab wann soll die Führung stattfinden? Ist es besser bibalanciert aufzustellen oder unilateral balanciert? Sollen Seitenzähne mit reduzierter Kaufläche verwendet werden? Große oder eher kleine Zähne? Man könnte die Liste der Verwirrungen beliebig fortsetzen! Dem Behandler, dem Zahntechniker und vor allem den Patienten hilft dies alles nicht weiter.
Das Procedere
Im folgenden Fall wird eine Patientin im Oberkiefer mit einer Totalprothese (Abb. 1) und im Unterkiefer mit einer implantatgetragenen herausnehmbaren Arbeit nach dem Bio-Logischen Prinzip versorgt. Für die stabile Verankerung der Unterkieferprothetik wurden vier Implantate in regio 32, 33 sowie 42, 43 inseriert (Abb. 2). Das Aussehen, die Ästhetik und die Sprache samt Phonetik sind neben der Kaufunktion das Allerwichtigste für die meisten Patienten. Der Zahntechniker hat im Regelfall keinen Kontakt zum Patienten, daher ist es sehr wichtig, dass der Behandler dem Zahntechniker genaue Informationen hinsichtlich der Zahnstellung gibt. Dreidimensional muss die Information sein. Die inzisale Länge der Frontzähne, die labiale/orale Stellung und die Information über die Parallelität zur Bipupillarebene der gesamten Oberkieferfront muss festgehalten werden. Die Gesichtsmitte, die Lach- und Eckzahnlinie sind ebenfalls essentielle Orientierungspunkte für den Zahntechniker. Die dreidimensionalen Informationen transferiert der Behandler über den Wachswall auf einer Bissschablone oder besser auf dem Löffel der passgenauen Funktionsabformung. Der OK-Wachswall wird im warmen Wasser erwärmt und kann dann in labialer oder oraler Richtung so bewegt werden, bis das Lippenprofil stimmt. Jetzt kann auch schon Aussprache und Phonetik überprüft werden.


Die Registrierung der Zentrik
Eine perfekte Abformung und eine präzise Modellherstellung der Kiefer (Abb. 3 und 4) sowie eine optimale Bissnahme sind die Grundbedingungen für einen gut funktionierenden Zahnersatz. Bei zahnlosen Kiefern empfiehlt sich auch die Zentriknahme mit Wachswällen auf den individuellen Löffeln. Nach der Funktionsabformung und Meistermodellherstellung sollten extendierter Ränder der Abformung einfach eingekürzt werden, um perfekt sitzende Bissschablonen zu erhalten (Abb. 5 und 6). Diese Methode garantiert eine sehr genaue Übertragung vom Mund auf das Meistermodell oder umgekehrt.




Die Zentrik muss vom Patienten selbst, ohne externe Manipulation des Behandlers aus der Ruhelage heraus immer wieder neuromuskulär bestätigt werden. Abbildung 7 zeigt im OK einen kleinen aufgetropften Aluwachsstop und im UK eine aus dem Wachswall geformte Spitze. Nachdem der Patient beliebig oft die Impression im Aluwachsstop bestätigt (die Wachswälle berühren sich zirkulär nicht), werden die Wälle verschlüsselt (hier mit Zinkoxyd/Eugenol). Der Behandler hat die Kontrolle bei der Verschlüsselung. Die Wachsspitze im UK muss wieder in der Impression des Aluwachsstops liegen (Abb. 8). Die so verschlüsselten und präzise aufliegenden Abformlöffel ermöglichen eine realistische Artikulation der Modelle (Abb. 9 und 10).




Die Zahnaufstellung
Grundsätze aus dem Lehrbuch der Natur
- Gleichmäßige und gleichzeitige Punktkontakte im Seitenzahnbereich in einer typischen Verteilung mit individueller Variationsbreite. Die Prämolaren haben 1-3 Kontakte, der erste Molar 3-5 Kontakte und der zweite Molar 2-3 Kontakte.
- Im Durchschnitt findet man 20 Kontaktpunkte pro Kiefer im Seitenzahnbereich, also 10 in einem Quadranten mit einer Bandbreite von 6 bis 14 Punkten.
- Die Kontaktpunkte befinden sich im OK vorwiegend auf den inneren Abhängen der palatinalen Höcker und im UK auf den inneren Abhängen der bukkalen Höcker auf unterschiedlicher Höhe.
- Es finden sich im UK wenige Randwulstkontakte, im OK überwiegend auf den Prämolaren.
- Auf den inneren Abhängen der Scherhöcker findet man weniger Kontakte.
- Die Frontzähne können alle oder auch nur teilweise Kontakt haben – gleichzeitig und gleichmäßig mit den Seitenzähnen. Der Kontakt in der Front ist eher ein leichter Berührungskontakt.







Die Seitenzahnaufstellung




Die Umsetzung














"Die VITA PHYSIODENS Zähne wirken mit ihrer körperhaften Form kräftig und ausdrucksstark. Markante Interdentalleisten, konvexe Labialflächen, natürliche Krümmungsmerkmale und eine charakteristische Oberflächenmorphologie erinnern an meisterlich modellierte Zähne."
Björn Czappa , Zahntechnikermeister, Oldenburg, Deutschland
Im folgenden Fallbeispiel stand die Erfüllung der hohen funktionell-ästhetischen Patientenansprüche im Mittelpunkt. Der zahnlose Oberkiefer wurde mit einer herausnehmbaren Versorgung therapiert. Im geringbezahnten Unterkiefer führten festsitzende Brücken zum Ziel. Mit naturkonformen Konfektionszähnen konnte ein in Form und Farbe passendes Gegenstück zu den keramischen Verblendungen im Unterkiefer geschaffen werden. Im Endergebnis ist kein ästhetischer Unterschied zwischen den verschiedenen Materialien erkennbar.
In der zeitgemäßen Zahntechnik interagieren Handwerk und individuelle Kunstfertigkeit mit konfektionierten Komponenten. Insbesondere bei anspruchsvollen Patienten führen Standardlösungen selten zum gewünschten Ergebnis. Individualität ist entscheidend! Die Komposition von vorgefertigten Restaurationselementen und individueller Veredlung ermöglicht auf effizientem Weg ein nahezu kompromissfreies Arbeiten.
Die Unverwechselbaren
Seit jeher stecken wir Zahntechniker viel Zeit, Mühe und Geduld in eine keramische Schichtung. Konfektionszähne hingegen wurden in der Vergangenheit oft stiefmütterlich behandelt. Dies widerspricht modernen prothetischen Konzepten, in denen die Ästhetik herausnehmbarer Versorgungen einen hohen Stellenwert einnimmt. Wesentlicher Baustein für die komplexe Versorgung im dargestellten Patientenfall sind die Premium-Zähne VITA PHYSIODENS. Das unverwechselbare Form-, Farb- und Materialkonzept der polychromatischen Zähne lässt trotz „Konfektion“ individuelle Versorgungen mit charakteristischen Besonderheiten zu. Aufgrund ihrer körperhaften Form und der naturkonformen Zahnmerkmale sind die Zähne eine perfekte Ergänzung innerhalb unseres Arbeitskonzeptes geworden.
Zahntechnische Fallanalyse und Planung
Die 61-jährige Patientin konsultierte die Zahnarztpraxis mit dem Wunsch einer neuen prothetischen Versorgung. Die Geschäftsfrau ist in der Öffentlichkeit tätig und hat hohe Ansprüche an ihr Erscheinungsbild. Der bisherige Zahnersatz entsprach nicht ihren ästhetischen Vorstellungen und stand nicht im Einklang mit ihrem äußerst gepflegten Aussehen. Für einen erhöhten Tragekomfort und mehr Sicherheit entschied sich die Patientin für eine gaumenfreie, implantatgetragene Rehabilitation des zahnlosen Oberkiefers. Der Unterkiefer sollte komplett festsitzend versorgt werden, um auch hier eine optimale prothetische Stabilität zu gewährleisten.
Oberkiefer: Doppelkronenkonzept
Im zahnlosen Oberkiefer wurden sechs Implantate inseriert, um diesen mit einer Doppelkronen-Prothese (Weigl-Protokoll) zu versorgen. Individuelle Titan-Abutments sollten als Primärteile fungieren und zusammen mit Galvano-Sekundärteilen festen Halt gewährleisten. Vorteile dieser Art des Zahnersatzes sind die Abnehmbarkeit, die gute Hygienefähigkeit sowie die spannungsfreie Passung. Im gezeigten Fall waren die Implantate statisch ideal im Kiefer verteilt. Die quadranguläre Abstützung über sechs Implantate bot ein ausreichend großes Unterstützungspolygon.
Unterkiefer: Verbundbrücke
Im Unterkiefer waren nur noch 33 und 34 sowie 43 und 44 als Pfeilerzähne verfügbar. Die Inzisiven fehlten, nach 34 beziehungsweise 44 zeigte sich beidseits ein Freiende. Für die prothetische Therapie wurden hier eine zahngetragene Brücke im Frontzahngebiet (43 auf 33) und zwei Verbundbrücken (Greifswalder Konzept) im Seitenzahnbereich geplant. Verbundbrücken sind bedingt abnehmbare Versorgungen, die mindestens einen Zahn (34 beziehungsweise 44) und ein Implantat verbinden. Alternative zur Verbundbrücke sind implantatgetragene Einzelkronen. Als Vorteile der Verbundbrücke erachten wir die reduzierte Implantatanzahl und den hohen Tragekomfort. Bei einer rein implantatgetragenen Restauration ist die Tastsensitivität äußerst gering. Es fehlen parodontale und pulpale Rezeptoren. Durch das Einbeziehen parodontal gesunder und vitaler Zähne bleibt die physiologische taktile Sensitivität erhalten. Die Zähne 33, 34 sowie 43, 44 wurden für die Aufnahme der drei Brückenversorgungen vorbereitet. Zur strategischen Pfeilervermehrung im Bereich der Freiendlücken inserierte der Zahnarzt in regio 47 und 37 jeweils ein Implantat.
Gerüstherstellung
Als Grundlage für die Restaurationen wurde ein Set-up erstellt und über einen Silikonschlüssel fixiert. Dies diente als Vorlage für alle weiteren Arbeitsschritte.
Individuelle Abutments, Doppelkronen und Galvanokappen
Mit dem Laborscanner digitalisierten wir Modelle sowie Set-ups und konstruierten in der CAD-Software die Abutments. Die Implantat-Aufbauten im Oberkiefer fungieren im vorgestellten Konzept zugleich als Primärteile. Sie wurden mit einer Konizität von zwei Grad konstruiert und in der 5-Achsfräsmaschine (Datron D5) in Titan umgesetzt. Um eine dauerhaft gute Funktion der Doppelkronen zu gewährleisten, ist eine exzellente Passung des Sekundärteils auf dem Primärteil anzustreben. Im Tischfräsgerät verliehen wir den gefrästen Primärkronen eine hochglatte Oberfläche. Hinweis: Bereits kleine Unebenheiten gefährden den Langzeiterfolg der Restauration! Das Galvano-Feingold konnte nun direkt auf die glatte Oberfläche der Primärteile galvanisiert werden (Abb. 1). Die Funktion einer Galvano-Doppelkrone wird über die Adhäsion erreicht. Das tribologische Verhalten der Titan-Primärteile und der Galvanokappen erachten wir als beispielhaft (Abb. 2).
Für die Implantate im Unterkiefer fertigten wir zwei konische Abutments und stellten für die Zähne 44 und 34 Galvanokappen her. Das Konzept der Greifswalder Verbundbrücke besagt, dass der natürliche Pfeilerzahn durch die fest zementierte Galvanokappe vor dem Risiko einer Sekundärkaries zu schützen ist. Behutsam gummierten wir die 0,2 mm dünnen Galvanokappen und schafften eine Grundlage für das semipermanente Zementieren der Brücke (Abb. 3).



Tertiärstruktur und Brückengerüst
uf Basis des digitalisierten Set-ups wurden die drei Brückengerüste für den Unterkiefer in verkleinerter Kronenform CAD/CAM-gestützt aus einer edelmetallfreien Legierung hergestellt (Abb. 4 bis 6).
1. Verbundbrücke: Implantat regio 47 (Abutment) auf Zahn 44 (Galvanokappe)
2. Verbundbrücke: Implantat regio 37 (Abutment) auf Zahn 34 (Galvanokappe) (Abb. 7)
3. Zahngetragene Brücke: Von Zahn 33 auf Zahn 43
Für den Oberkiefer fertigten wir eine gegossene Tertiärstruktur aus einer edelmetallfreien Legierung (Quattro Steel Soft, Goldquadrat). Um dem Gerüst eine lockere und spannungsfreie Passung zu verleihen, wurden die Galvanokappen zuvor mit einem Distanzlack (100 bis 150 μm) ummantelt.
Für das intraorale Verkleben wurden folgenden Komponenten an die Praxis übergeben (Abb. 8):
Primärteile: individuelle Titan-Abutments
Sekundärkappen: direkt abgeschiedene Galvanokappen
Tertiärstruktur: gegossenes NEM-Gerüst
Abformlöffel: individueller Löffel
Nach dem Eingliedern der Abutments in den Mund verklebte der Zahnarzt die Galvanokappen mit dem Tertiärgerüst entsprechend dem Weigl-Protokoll (intraorale Fügung). Danach wurde das Gerüst dem Mund entnommen und die Klebeüberschüsse entfernt. Über eine Fixationsabformung mit eingesetztem Gerüst wurde diese intraorale Passung an uns übermittelt. Mit der Sicherheit, einer präzisen Gerüstpassung am Patienten konnten wir nun unsere volle Konzentration auf die ästhetische Feinarbeit legen.





Individuelle ästhetische Umsetzung
Keramische Verblendung
Die Brückengerüste im Unterkiefer wurden keramisch verblendet. Wir favorisieren dafür die Feinstruktur-Feldspat-Keramik VITA VM 13. Auf vergleichsweise schnellem Weg realisierten wir mit diesem Material eine gleichmäßige und natürlich wirkende Schichtung (Abb. 9). Für den Bereich der prothetischen Gingiva verwendeten wir verschiedenfarbige Gingivamassen. Die verblendeten Brücken zeigten ein wunderbares, lebendiges Farbspiel, das von innen heraus Natürlichkeit ausstrahlt (Abb. 10). Die filigrane Textur und die Homogenität der Keramik lassen das Licht auf der Oberfläche brechen und reflektieren – adäquat zum natürlichen Zahnschmelz.


Konfektionszähne und Verblendung der Gingivaanteile
Für ein einheitliches Erscheinungsbild war das natürliche Aussehen der keramischen Verblendungen im Unterkiefer auf den Zahnersatz im Oberkiefer zu übertragen. Die Konfektionszähne VITA PHYSIODENS waren in diesem Fall maßgeblicher Baustein für ein harmonierendes Endergebnis. Aufgrund der Materialstruktur (MRP, microfiller reinfoced polyacrylic) ermöglichen die Zähne nicht nur einen hohen Kaukomfort, sondern auch eine außergewöhnliche Abrasionsbeständigkeit. Die Zahngarnituren für den Oberkiefer beinhalten 21 verschiedene Frontzahnformen. Mithilfe der Formenkarte wurden die passenden Zähne ausgesucht und aufgestellt. Nach dem Konditionieren des Gerüstes stellten wir die Prothese in Kunststoff fertig.
Die VITA PHYSIODENS Zähne wirken mit ihrer körperhaften Form kräftig und ausdrucksstark (Abb. 11). Markante Interdentalleisten, konvexe Labialflächen, natürliche Krümmungsmerkmale und eine charakteristische Oberflächenmorphologie erinnern an meisterlich modellierte Zähne. Auch hinsichtlich ihrer lichtoptischen Eigenschaften müssen die VITA PHYSIODENS Kunststoffzähne keinen Vergleich mit den keramischen Verblendungen im Unterkiefer scheuen. Sie weisen einen fließenden Farbverlauf von zervikal nach inzisal auf. Damit gelang es VITA PHYSIODENS auch in diesem Fall exzellent mit dem nuancenreichen Farbspiel der keramischen Verblendungen zu harmonieren.




Hohe Aufmerksamkeit widmeten wir der prothetischen Gingiva. Denn ein herausnehmbarer Zahnersatz muss nicht zwangsläufig wie eine „Plastikprothese“ aussehen. Mit modernen Kunststoff-Verblendmaterialien ist ein individuelles und naturkonformes Aussehen möglich. Wir gestalteten ein Wechselspiel aus konkaven und konvexen Flächen und imitierten die Alveolarfortsätze sowie Papillenstrukturen. Eine polychrome Zahnfleischstruktur komplettierte das ästhetische Ergebnis. Bei der Politur blieb die natürliche Profilierung der PHYSIODENS Zähne sowie deren Mikro- und Makrotextur vollkommen erhalten; dies ist eine Prämisse, die wir an Konfektionszähne stellen. Die Doppelkronen-Prothese für den Oberkiefer und die keramisch verblendeten Brücken für den Unterkiefer wurden nach einer abschließenden Kontrolle an die Praxis übergeben (Abb. 12 bis 14).
Im Mund der Patientin zeigte die Oberkiefer-Prothese perfekte Gleiteigenschaften, ein einfaches Ein- und Ausgliedern und festen Halt. Die zahngetragene Brücke im Unterkiefer-Frontzahngebiet wurde permanent zementiert, die Verbundbrücken semipermanent eingegliedert. Wunderbar natürlich! So wirkten die prothetischen Restaurationen im Mund der Patientin (Abb. 15 - 17).



Fazit

Zahntechnikermeister Thomas Weiler, Bocholt, Deutschland

Dr. Babak Varzideh, Bocholt, Deutschland
„Durch die Individualität des Menschen ist das Maß seines möglichen Glücks im Voraus bestimmt“, bemerkte schon der berühmte Philosoph und Denker Arthur Schopenhauer. Obwohl heutzutage immer mehr „von der Stange“ ist, gibt es auf der anderen Seite auch eine steigende Zahl an Patientinnen und Patienten, die diese These Schopenhauers für sich verinnerlicht haben und deswegen auch an ihren Zahnersatz die Forderung nach absoluter Individualität stellen. Dieser Wunsch macht vor keiner Versorgungsform halt und gilt eben nicht nur für kosmetische Veneerversorgungen, was im Folgenden anhand einer totalprothetischen Neuversorgung gezeigt wird. In enger Absprache mit dem anspruchsvollen Patienten wurden dabei alle werkstofflichen und künstlerischen Möglichkeiten konsequent ausgereizt, um eine größtmögliche, altersgerechte Individualität zu verwirklichen.
Der Patientenfall
Ungefähr drei Monate nach der Extraktion seiner verbliebenen Teleskoppfeilerzähne im Unterkiefer wurde ein 61-jähriger Patient in der Praxis vorstellig, um sich beraten zu lassen. Der Halt der Prothese war ohne die Verankerung im Unterkiefer nicht mehr gegeben. Aufgrund der Knochenresorption wurde dem Patienten eine Unterfütterung als mögliche Therapie aufgezeigt. Generell war dieser allerdings mit der Ästhetik beider Prothesen unzufrieden. Die konfektionierten Zähne waren ihm zu dunkel. Er klagte über einen insuffizienten Halt und eine gestörte Phonetik (Abb. 1). Bei der klinischen Inspektion fiel auf, dass bei der aktuellen Aufstellung die Gesichtsmitte nicht mit der Aufstellung übereinstimmte. Im ersten Quadranten waren die Zähne zu weit nach kaudal exponiert, sodass die Lachlinie schief erschien (Abb. 2). Die Zahnachsen der Oberkieferinzisiven harmonierten nicht mit der tatsächlichen Mittellinie. Der Inzisalkantenverlauf zwischen den mittleren und den lateralen Inzisiven war außerdem zu gleichmäßig, weswegen das natürliche Spiel der unterschiedlichen Dimensionierung fehlte. Die Schneidekanten im Unterkiefer zeigten sich stark abgerundet und entsprachen damit nicht der Anatomie von in Funktion stehenden Zähnen (Abb. 3). Die Papillen waren zu lang und zu spitz gestaltet, generell wurde die gingivale Anatomie nicht auf dem vestibulären Lippenschild simuliert. Beim Lachen fühlte sich der Patient deswegen unwohl.
Patientenentscheidung durch visuelle Beratung
Anhand von vorhandenen Falldokumentationen wurde dem Patienten im Rahmen der Beratung gezeigt, welche individuellen Möglichkeiten die Totalprothetik heute bietet. Dabei konnten die individuellen Details anschaulich erklärt werden. Der Unterschied zwischen einer Standardversorgung und einer persönlich zugeschnittenen Rehabilitation mit individuellem Lippenschild, altersgerechter Zahnmorphologie und charakteristischen Bemalungen wurde dabei schnell deutlich. Aufgeklärt und inspiriert von den präsentierten Patientenfällen entschloss er sich für eine totalprothetische Neuanfertigung im Ober- und Unterkiefer, bei der die Individualität einer altersgerechten Versorgung voll ausgereizt werden sollte. Ausdrücklich legte der Patient dabei Wert auf eine naturgetreue Reproduktion der vestibulären Gingivaanteile und eine Individualisierung der Zähne. Der herausnehmbare Zahnersatz sollte auf keinen Fall mehr als solcher identifiziert werden können. Eine festsitzende Versorgung mit Implantaten lehnte der Patient generell ab. Aufgrund der Beratung und der visuellen Eindrücke konnte der Patient eine eigene Entscheidung darüber treffen, wie er sich seine Neuversorgung vorstellte. Umso individueller der Zahnersatz werden soll, umso wichtiger ist es, detailgenau auf Patientenwünsche einzugehen.

1. Der Patient war mit seiner Versorgung unzufrieden.

2. Im ersten Quadranten waren die Zähne generell zu weit nach kaudal exponiert.

3. Die Schneidekanten im Unterkiefer zeigten sich stark abgerundet und wirkten nicht natürlich.
Die Arbeitsgrundlage
Als Grundlage für die Restaurationen wurde ein Set-up erstellt und über einen Silikonschlüssel fixiert. Dies diente als Vorlage für alle weiteren Arbeitsschritte.
Anhand von Alginatabformungen wurden anatomische Modelle angefertigt, die zur Herstellung individueller Löffel dienten. Mit diesen wurden die mukodynamischen Abformungen durchgeführt, auf deren Grundlage die Meistermodelle hergestellt wurden. Aus lichthärtendem Plattenmaterial wurden Registrierschablonen auf den Meistermodellen gefertigt. Die Wachswälle konnten im Anschluss mit Hilfe der Modellanalysen positioniert werden. Im Rahmen der Kieferrelationsbestimmung wurden die Wachswälle intraoral so optimiert, dass sie bei der Aufstellung in Wachs eine genaue Orientierung boten. Die Campersche Ebene wurde daraufhin mit einem Gesichtsbogen registriert. Abschließend erfolgte die Verschlüsselung der beiden Registrierschablonen. Nach der entsprechenden Artikulation der Meistermodelle konnte mit der Aufstellung in Wachs begonnen werden (Abb. 4).

4. Nach der patientengerechten Artikulation der Meistermodelle wurde mit der Aufstellung begonnen.
Individuelle Handarbeit
Für die Aufstellung nach BLP (Bio-Logische Prothetik nach Dr. End) wurden die Premiumkonfektionszähne VITA PHYSIODENS (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) herangezogen. Gerade wenn individuelle Ästhetik gefragt ist, bieten die VITA PHYSIODENS Anteriores den Vorteil, dass die Garnitur per se handgefertigt ist. Die dreidimensionale anatomische Schichtung mit Wurzel-, Dentin- und Schmelzmasse zeigt dadurch immer wieder einen individuellen Charakter und ein nuancenreiches Farb- und Lichtspiel. Jeder Zahn ist ein Unikat. Die Frontzähne boten somit eine geeignete Grundlage, um dem Bedürfnis des Patienten nach Individualität gerecht zu werden. Bei Textur und Morphologie orientierten sich die Entwickler der Garnitur an echten Zähnen, weshalb Zahnachsen, Winkelmerkmale und Längen-Breitenverhältnis automatisch dem natürlichen Regelwerk entsprechen. Abrasionsflächen wurden im Rahmen der Aufstellung zusätzlich eingearbeitet, um einen altersgerechten Charakter zu schaffen. Mit dieser mehr oder weniger ausgeprägten Modifikation kann die Frontzahngarnitur je nach Bedarf das gesamte Altersspektrum wiedergeben. Eine leicht verschachtelte Aufstellung sorgte des Weiteren für Authentizität. Die naturgetreue Morphologie der VITA PHYSIODENS Posteriores machte eine effiziente Aufstellung im Seitenzahnbereich möglich, da die ineinandergreifenden approximalen Flächen für eine unkomplizierte und schnelle Positionierung sorgten. Die anatomischen Okklusalflächen – gemäß der physiologischen Okklusion – führten automatisch zu gleichzeitigen und gleichmäßigen, punktförmigen Okklusalkontakten. In diesem Fall wurde aus Platzgründen auf die Aufstellung der zweiten Molaren verzichtet, was normalerweise fester Bestandteil der BIO-Logischen Aufstellung ist.
Anatomie in Wachs
Auf die Nachahmung der mukogingivalen Anatomie wurde schon bei der Wachsanprobe penibel geachtet. Hier sollte der Patient schon so genau wie möglich wissen, was ihn am Ende erwartet. Auch die Gaumenfalten des Patienten wurden für eine optimale Phonetik und zur funktionellen Unterstützung bei der Zerkleinerung von Nahrung imitiert. Die Gaumenfalten auf dem Meistermodell wurden für diese Zwecke mit Knetsilikon abgeformt und ein Schlüssel hergestellt. Mit diesem Silikonstempel konnten die Gaumenfalten in das erwärmte Wachs übertragen und anschließend verfeinert und geglättet werden. Während der Wachseinprobe zeigte sich der Patient mit dem erreichten Zwischenergebnis zufrieden. Anhand der Aufstellung wurden die möglichen Individualisierungen und Charakterisierungen der Konfektionszähne noch einmal mit dem Patienten besprochen und seine Wünsche aufgenommen. Schließlich wurden auch noch Aufnahmen mit dem Wax-up gemacht, sodass der Patient und sein näheres Umfeld die momentanen Rehabilitationen mit der neuen Situation in Wachs in Ruhe abgleichen konnten. Nach einer kurzen Bedenkzeit gab er schließlich sein Okay für die Umsetzung in Kunststoff. Die beiden Wachsaufstellungen wurden auf den Meistermodellen reponiert und die Situation mit einem lagestabilen Silikonschlüssel fixiert. Anschließend wurden die Zähne entnommen und abgebrüht sowie an den Verbundflächen abgestrahlt, um eine mikroretentive Oberfläche zu erzeugen. Es folgte die Repositionierung der Zähne in die Silikonschlüssel und die chemische Konditionierung der Verbundflächen mit VITACOLL Haftvermittler (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland). Mit einem Kaltpolymerisat wurden die Basen in Polymer umgesetzt und anschließend mit einer Kunststofffräse ausgearbeitet. Die Vestibulärflächen der Prothesenbasen und die konfektionierten Zähne wurden daraufhin mit Aluminiumoxid abgestrahlt (Abb. 5). Im Oberkiefer wurden außerdem die mesialen und distalen Flanken der mittleren Inzisiven und die mesialen Flanken der beiden lateralen Inzisiven mit einer Kunststofffräse reduziert (Abb. 6, 7).



Individuelles Lichtspiel
Die vestibulären Flächen der Zähne und des Lippenschilds wurden mit VITA VM LC MODELLING LIQUID konditioniert. Die Individualisierung erfolgte mit dem lichthärtenden und thixotropen Verblendkompositsystem VITA VM LC flow und den zugehörigen Malfarben PAINT (beides VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland). Zuerst wurden an den reduzierten Flanken der oberen Inzisiven mit einer ausgewogenen Wechselschichtung aus EFFECT ENAMEL 9 (bläulich-transluzent), transparentem WINDOW (WIN) und ENAMEL (END) zusätzliche Lichteffekte erzeugt (Abb. 8, 9). Nach der Lichthärtung dieser Individualisierungen wurde approximal und zervikal sowie an den abradierten Inzisalkanten und in den palatinalen Grübchen mit VITA VM LC PAINT 15 (kastanienbraun) bräunlich charakterisiert (Abb. 10, 11). Mit der gleichen Malfarbe wurden an den Übergängen zwischen Zahn und VITA VM LC flow zarte Risse angedeutet. Alles geschah so, wie es zuvor mit dem Patienten anhand von Fotografien detailliert besprochen worden war. Nach der Fixierung der Charakterisierungen durch Polymerisation wurden die Zähne und die sulkulären Übergänge mit lichthärtendem OPTIGLAZE GC (GC, Tokyo, Japan) versiegelt (Abb. 12, 13).






Individuelle mukogingivale Anatomie
Bei der Gestaltung der mukogingivalen Anatomie wurde stets auf einen unregelmäßigen Auftrag mit VITA VM LC flow GINGIVA geachtet, um eine natürliche Wirkung zu erzielen. Die Alveolarmukosa wurde bis zur mukogingivalen Grenze mit braunrotem GINGIVA 4 gestaltet. Im Bereich der befestigten Gingiva an den Alveolarfortsätzen wurde helleres GINGIVA 1 (altrosa) aufgetragen, um eine dreidimensionale Tiefenwirkung zu erreichen. Auch die Lippenbändchen wurden mit GINGIVA 1 nachgeahmt. Nach der Endpolymerisation wurde das vestibuläre Lippenschild gemäß dem anatomischen Vorbild irregulär gestippelt ausgearbeitet. Dabei wurde darauf geachtet, die Stippelungen nicht zu tief anzulegen, um die einfache Reinigung mit der Zahnbürste zu gewährleisten und keine Schmutznischen entstehen zu lassen. Um die Charakterisierungen nicht mit der Politur abzutragen, wurden die Rehabilitationen sehr schonend mit Ziegenhaarbürstchen, Schwabbel und Polierpaste finalisiert (Abb. 14 - 17).




Klinisches Ergebnis und Fazit



















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